Das Erleben von Krankheit und Leid gehört zu den Grunderfahrungen jedes Menschen. Sie gehören von jeher zu den schwersten Prüfungen im Leben eines Menschen. Eine Krankheit betrifft immer den ganzen Menschen, berührt seinen Leib und seine Seele. Sie verursacht Ungewissheit und ruft allzu oft Ängste hervor. Krankheit, Schmerz und Leid mindern unsere Lust am Leben, durchkreuzen unsere Pläne und führen uns oft in Einsamkeit.
Jeder Mensch benötigt in einer solchen Situation nicht nur ärztliche Hilfe und Pflege, sondern auch den seelischen Beistand und die Begleitung von Menschen und Stärkung im Glauben.
Viele Stellen in der Heiligen Schrift zeigen die große Liebe Jesu zu den Kranken. Das Mitleid Christi mit den Kranken und seine Heilungen von Krankheit jeder Art sind ein deutliches Zeichen dafür, dass Gott sich seines Volkes angenommen hat. Jesus hatte nicht nur Vollmacht Sünden zu vergeben, sondern auch die Macht zu heilen.
Diese besondere Sorge Jesu um die Kranken bewog die Christen durch alle Jahrhunderte, sich derer anzunehmen, die körperlich und seelisch leiden. Die Sorge um die Kranken hat daher in der kirchlichen Tradition immer schon eine große Bedeutung.
Dem kranken Menschen in einer Zeit der Krise beizustehen, ist ein wichtiger christlicher Dienst. Durch die Kirche spricht Christus den Menschen in schwerer Krankheit oder in den Erschwernissen des Alters Gottes Nähe und Hilfe zu.
Die Krankensalbung ist eine gottesdienstliche Feier, die zuhause, im Krankenhaus oder in der Kirche gefeiert werden kann. Das Sakrament kann im Laufe des Lebens durchaus mehrmals empfangen werden. Eine rechtzeitige Kontaktaufnahme mit einem Priester befreit von der Vorstellung einer „Letzten Ölung“.