Montag, 07. November 2016
Friedensgebet und Baumpflanzung
Zu einem interreligiösen Friedensgebet mit anschließender Baumpflanzung hat die Katholische Junge Gemeinde Lingenfeld (KjG) am 6. November in die Martinuskirche eingeladen.
Die Feier gestalteten Mitglieder der muslimischen Mannheimer Ahmadiyya-Gemeinde mit. Rund 100 Menschen nahmen in der Lingenfelder Kirche an dem Gebet teil, rund die Häfte davon waren Angehörige des Islam. Im Zentrum der rund 40-minütigen Feier standen zunächst Texte aus den heiligen Schriften des Korans und der Bibel, die in Arabisch und Deutsch bzw. Deutsch und Englisch vorgetragen wurden. Der Korantext sprach davon, dass Gott Menschen unterschiedlicher Religionen und Herkunft geschaffen hat, dass es aber nicht in seinem Sinne ist, wenn sich eine dieser Gruppen vor anderen auszeichnet. Der Imam der Mannheimer Ahmadiyya-Gemeinde führte aus, dass sich seine Gemeinschaft für ein tolerantes und respektvolles Miteinander der Religionen einsetzen wolle unter dem Motto „Liebe für alle, Hass für keinen“. Aus der Bibel wurde der erste Psalm vorgetragen, der eine klare Richtungsvorgabe für Juden und Christen enthält: Wer zwischen den zwei möglichen Wegen den mit und zu Gott wählt (und durch die Beachtung von Gottes Geboten andere Menschen achtet), der sei wie ein Baum, der am Wasser lebt und viele Früchte trägt. Pastoralreferent Thomas Bauer verglich den Frieden auch mit einem Samenkorn, das man hegen und pflegen muss, damit es vorankommt und schließlich zum Baum heranwächst. So sei das auch mit dem Frieden, so Bauer, bei dem jeder dazu beitragen solle.
Auf kleine grüne Blätter konnten die Teilnehmer des Gebets Friedenswünsche notieren. Die Blätter wurden dann vorne im Altarraum auf einer Plakatwand befestigt, die einen Baum andeutete. Einige Wünsche wurden verlesen, etwa die Bitte „um Frieden zwischen den Religionen“ oder um „Frieden in mir selbst und für mich“. Herzstück und Höhepunkt der Feier war der christliche Friedensgruß, zu dem sich die Anwesenden die Hände reichten.
Im Anschluss daran wurde vor der Kirche, beim Eingang in das Pfarrheim, der gestiftete Baum, eine rund drei Meter hohe Felsenbirne, gepflanzt. Der Baum wurde in das vorbereitete Pflanzloch gesetzt und von vielen Teilnehmenden jeweils mit ein klein wenig Erde gepflanzt. Vertreter der Ahmadiyya-Gemeinde überreichten Geschenke an Ortsbürgermeister Erwin Leuthner, den zweiten Beigeordneten der Verbandsgemeinde Lingenfeld, Christian Cherie, und an Thomas Bauer von der katholischen Pfarrei. Nach der Pflanzung standen Christen und Muslime noch bei pakistanischem und deutschen Gebäck und bei Kaffee und Tee beisammen. Eine Blechtafel erinnert mit ihrer Aufschrift an die Pflanzung des Friedensbaumes am 6. November.
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