
Unsere Pfarrheime
Ein großer Teil des Pfarreilebens findet in den Pfarrheimen unserer Gemeinden statt. Sie sind ein Ort der Begegnung, wo Kindergruppenstunden, Seniorennachmittage, Chorproben, Sitzungen, Feste und vieles mehr veranstaltet werden.
Germersheim
Adresse
Klosterstraße 13
76726 Germersheim
(im Klostergebäude)
barrierefreier Zugang | |
ca. 70 Plätze | |
Ausstattung: Küche |
Lingenfeld
Adresse
Kirchstraße 19
67360 Lingenfeld
barrierefreier Zugang | |
ca. 100 Plätze | |
Ausstattung: Küche |
Schwegenheim
Adresse
Rottstraße
67365 Schwegenheim
(unter der Kirche)
kein barrierefreier Zugang | |
Ausstattung |
Sondernheim
Adresse
Raiffeisenstraße 2
76726 Germersheim-Sondernheim
barrierefreier Zugang | |
ca. 50 Plätze | |
Ausstattung: Küche, Beamer, Garderobe |
Pfarrheime mieten
Zurzeit besteht die Möglichkeit, die Pfarrheime in den Gemeinden Lingenfeld und Sondernheim für Veranstaltungen wie Geburtstage (ab dem 30. Geburtstag), Hochzeiten, Jubiläen und Vereinsversammlungen zu mieten. Örtlichen Vereinen und Privatpersonen, die zum Gebiet unserer Pfarrei gehören, können die Räumlichkeiten zur Nutzung überlassen werden. Mietanfragen können an das Pfarramt gerichtet werden.
Hinweis: Termine können frühestens ein Jahr im Voraus reserviert werden. Preis auf Anfrage.
Unsere Kirchen
Unsere vier Kirchen sind zentrale Orte des Gebets, der Messfeiern und diversen Andachten in unserer Pfarrei.
Alle wichtigen Informationen sowie historische Hintergründe erhalten Sie durch einen Klick auf die Kirche.
St. Jakobus Germersheim
Adresse
Klosterstraße 11
76726 Germersheim
barrierefreier Zugang | |
Parkmöglichkeit in der Klosterstraße und auf dem Kirchenplatz (mit Parkuhr) |
Die wechselvolle Geschichte der Stadt Germersheim – vor allem geprägt durch Kriege in dieser grenznahen Region und das Militär – zeigt sich auch und besonders in der katholischen Pfarrkirche St. Jakobus. Viele unterschiedliche Baustile vereinen sich hier. Wer in der Stadt das Sagen hatte, verwirklichte sich hier: die Kurfürsten der Pfalz, die Franzosen, schließlich die Bayern. Kriege und Revolutionen hinterließen ebenso ihre Spuren. Ursprünglich handelte es sich bei der Kirche um eine Bettelordenskirche mit langgezogenem Chor und dreischiffigem Langhaus mit sechs Jochen.
Die Germersheimer Kirche zählt zu den ältesten Gotteshäusern in der Region.
Geschichte
| 1090 | Germersheim erstmals urkundlich erwähnt |
| 1276 | Germersheim wird freie Reichsstadt |
| 1280 | Burgkapelle St. Jakobus erwähnt |
| 1298 | ein Servitenkloster wird genannt |
| 1360 | der Kaiser gibt die Pfarrseelsorge in die Hand der Serviten |
| 1450 | etwa beginnt Bau einer neuen Kirche |
| 1556 | führt Kurfürst Ottheinrich die Reformation ein, die gesamte Kurpfalz wird evangelisch |
| 1622 | erstmals wieder katholischer Gottesdienst erlaubt |
| 1674 | Zerstörung von Stadt und Kirche durch die Franzosen |
| 1682 | Germersheim wird französisch und somit katholisch |
| 1684 | Wiederaufbau der Kirche |
| 1697 | Germersheim gehört wieder zur Kurpfalz |
| 1699 | der Franziskanerorden lässt sich in der Stadt nieder |
| 1703 | erhalten die Franziskaner die Pfarrseelsorge, sie sind auch für Sondernheim und Lingenfeld Seelsorger |
| 1756 | Kurfürst Carl-Theodor gründet das Franziskaner-Kloster |
| 1793 | erreicht die franz. Revolution Germersheim, die Mönche werden vertrieben |
| 1801 | kommt die bisher zu Speyer gehörende Pfarrei ans Bistum Mainz, Germersheim ist bis 1813 französisch |
| 1817 | wird die Pfarrei dem neu gegründeten Bistum Speyer zugeordnet |
| 1834 | beginnt der Bau der Bundesfestung Germersheim |
| 1861 | der Festungsbau ist beendet, der Bau des Kirchturms beginnt |
| 1867 | wird die Filialgemeinde Sondernheim selbständige Pfarrei |
| 1897 | eine mehrjährige Renovierung beginnt |
| 1920 | wird Eugen Sauer Pfarrer |
| 1945 | nimmt der Kirchturm im Kriegsgeschehen schwere Schäden |
| 1957 | stirbt der verdiente Geistl. Rat Sauer |
| 1976 | umfangreiche Kirchenrenovierung |
| 1977 | Altarweihe (10.7.) und Wieder-Indienstnahme der Kirche |
Pfarrkirche und Klosteranlage Germersheim
Die Germersheimer St. Jakobus-Kirche ist integriert in eine größere Klosteranlage der Franziskaner, die diese zwischen 1756 bis 1793 nutzten, bevor sie von französischen Revolutionstruppen vertrieben wurden. Daraufhin befand sich im heute denkmalgeschützten Areal zunächst die Militärbäckerei, zur Zeit Paul Josef Nardinis im 19. Jahrhundert eine Kaserne für bayrische Soldaten, im Dritten Reich ein Gefängnis für hohe Militärangehörige – unter anderem war hier Generalleutnant Graf von Sponeck inhaftiert –, darauf im 20. Jahrhundert Kindergarten und Volksschule und (bis heute) das Pfarrzentrum. Dafür wurde das Kloster zwischen 1962 bis 1965 entsprechend umgebaut, ein drittes Obergeschoss wurde damals abgetragen. Für rund 50 Jahre wurde das Kloster anschließend auch als Studentenwohnheim genutzt. In der Zeit von 2015 bis 2017 ist das Anwesen zuletzt umfangreich renoviert und modernisiert worden, es erhielt ein neues Dach, ein Aufzug, neue Fenster und neue Haustechnik.
Erhalten sind auch der Klostergarten, der Kreuzgang und das ehemalige Refektorium, heute ist dies der Pfarrsaal. Weiter ist in den ehemaligen Kosterräumen die Verwaltung der Pfarrei, das Pastoralteam und das Pfarrsekretariat untergebracht, die Katholische Hochschulgemeinde und verschiedene Gruppen der Gemeinde St. Jakobus nutzen außerdem einzelne Räume. Mieter im Obergeschoß ist die Regionalverwaltung Germersheim/Landau des Bischöflichen Ordiniariates Speyer. Nach dem Verkauf des neueren Pfarrhauses (2016) in der Klosterstraße befindet sich nun auch die Pfarrwohnung in einem Seitengebäude des Klosters. Das ursprüngliche katholische Pfarrhaus befand sich bis 1991 neben der heutigen Stadtverwaltung (Oberamtsstraße) und beherbergt heute die Stadtkasse.
Unsere Kirche
Der Chor (welcher in Richtung Osten zeigt) wurde höchstwahrscheinlich zwischen 1325 und 1330 errichtet und ist damit einer der letzten noch erhaltenen gotischen Chorräume in der Pfalz. Er besitzt ein Kreuzrippengewölbe. Hinter dem Hochaltar befinden sich drei spitzbogige Fenster mit Maßwerk und farbenprächtiger Kunstverglasung. Das jeweils an den Seitenwänden stehendes Chorgestühl soll an die einstige Bestimmung als Klosterkirche erinnern - auch, wenn es aus späterer Zeit stammt.
Der neugotisch gestaltete Hochaltar in Form eines mittelalterlichen Flügelaltares ist ein kleines Kunstwerk aus Holz: Er zeigt in der Mitte Jesus am Kreuze, darunter stehen seine Mutter Maria und der Lieblingsjünger Johannes. Um die Kreuzigungsgruppe sind in den Altarflügeln Jesaja, Daniel, Jeremia und Ezechiel abgebildet. Die Außenseiten der Flügel zeigen die Verkündigung an Maria. Gefertigt wurde das Chorgestühl und der Hochaltar von dem Bildhauer Gottfried Renn (1818-1900) um 1867.
Der Kirchenplatz ist umgeben von Bäumen, malerischen Häuschen und Gässchen. Gekrönt wird der Platz von einem bronzenen Jakobus-Brunnen. Der Entwurf stammt von dem Germersheimer Bildhauer Max Pöpperl; ausgeführt wurde dieser von dem aus Römerberg stammenden Bildhauern Wolf Spitzer und Christ Präger. (Text: Christoph Herr/Hubert Mathes)
Die Krypta
Die Gruft der Franziskaner (1699-1793) wurde bei der letzten großen Kirchenrenovierung in den 70ern zufällig wiederentdeckt. Als Krypta (Unterkirche) ist sie etwas Besonderes in der Region und wird heute besonders für Kleingruppen-Gottesdienste und besondere Gebetszeiten genutzt.
Erhalten sind (rund) 55 (jetzt) leere Grabnischen und Fundstücke aus der Franziskanerzeit, u.a. ein Skapulier, das man bei Grabungen im Altarraum fand. Heute werden diese Fundstücke im Stadt- und Festungsmuseum aufbewahrt. Die Gebeine wurden unter der Gruft beigesetzt.
St. Martinus Lingenfeld
Adresse
Kirchstraße 17
67360 Lingenfeld
barrierefreier Zugang | |
Parkmöglichkeit am Pfarrheim und in der Kirchstraße |
Im Zentrum von Lingenfeld erhebt sich ortsbildprägend die kath. Kirche.
Der Hl. Martin wurde zum Schutzpatron erwählt, so wie dies auch bei früheren Kirchen Lingenfelds seit dem Mittelalter der Fall war.
Als die 1754 erbaute Kirche nicht mehr ausreichte, sondern auch noch in Folge der unter der französischen Revolution verwahrlosten Unterhaltungen in einem äußerst ruinösen Zustand befand und Einsturzgefahr drohte, veranlasste die politische Gemeinde eine neue geräumige Kirche zu bauen.
An Pfingsten 1836, während des Magnifikats entstand plötzlich ein Getöse, Staubwolken von oben verursachten panischen Schrecken, alle Anwesenden erhoben sich mit dem Angstschrei: „Die Kirche stürzt zusammen“. Jeder wollte zuerst zu den Türen hinaus und da das Gedränge groß war, ging es natürlich umso langsamer. Ursache dieses Schreckens lag nicht am vermuteten Einstürzen des Gebäudes sondern der Klöppel aus der großen Glocke war es gewesen, der während des Läutens beim Magnifikat sich losgerissen hatte und auf die morsche Holzdecke gefallen war. Niemand wollte mehr in die alte Kirche aus Furcht, es könnte einmal ernst um ihren Zustand werden.
Ein Jahr nach diesem Vorfall, an Pfingsten 1837, wurde letztmals Gottesdienst in der alten Pfarrkirche gehalten. Anschließend wurde die Kirche abgebrochen und mit dem Neubau begonnen.
August von Voit, ein bedeutender Baumeister des 18. Jahrhunderts, hat die Pläne für dieses heutige Bauwerk erstellt, nach Bitten des Gemeinderates. Am 18. Oktober 1836 wurden die Pläne der Regierung in Speyer vorgelegt. Die Genehmigung wurde am 23. Februar 1837 vom bayerischen Innenministerium erteilt - mit der Auflage, dass die Wünsche des Bischöflichen Ordinariats in Speyer berücksichtigt werden.
Die Bauleitung übernahmen Voit, ebenso die Ausarbeitung der Detailpläne.
Bereits Ende 1838 konnte der Rohbau fertig gestellt werden. Die innere Ausstattung war Mitte Juni 1840 abgeschlossen.
Die Kirche wurde in neoromanischen Stil gebaut. Die äußere Form der Kirche ist schlicht, gleichwohl bestimmt deren markanter, dreifach gegliederter Turm das Ortsbild. Die Turmhöhe, einschließlich Turmhahn, misst 42 m; die Baukosten betrugen 70 000 Gulden.
König Ludwig I. von Bayern besuchte zweimal die im Bau befindliche Kirche.
Das neue Gotteshaus wurde am 25. Oktober 1840 durch Bischof Johannes von Geissel, dem späteren Erzbischof und Kardinal von Köln, unter großer Anteilnahme von Gläubigen aus nah und fern geweiht.
In den dreißiger Jahren des 19. Jahrhunderts mussten statische Sicherungsmaßnahmen an der Kirche durchgeführt werden. Das Gewölbe erwies sich als zu schwer für die Seitenmauern und Pfeiler, die Seitenwände begannen den Druck nach außen abzugeben. Das Einziehen von 4 Ankern, ein dreifaches Binden der Pfeiler mit der Außenwand und eine Verstärkung der Dachbinder waren notwendig geworden.
Im Zweiten Weltkrieg blieb Lingenfeld und seine Kirche von großen Zerstörungen verschont, der Kirchturm wurde allerdings beschädigt. Das Innere und Äußere der Kirche war jedoch unansehnlich geworden und so mussten im Laufe der Zeit mehrere Renovierungsarbeiten durchgeführt werden.
Die letzte Innenrenovierung fand 1984 statt, 2007/2009 wurde eine grundlegende Außenrenovierung vorgenommen. Gleichzeitig erhielt der Turm ein neues würdiges Geläut.
Die Pfarrkirche, das wertvollste bauliche Kulturgut des Dorfes, erstrahlt in seiner architektonischen Schönheit, in bayerischem Gelb-Weiß.
Das neue Geläut erklingt seit dem 07.April 2007.
Das ehemalige 1956 erbaute Jugendheim wurde 1996/97 durch das neue Pfarrheim direkt neben der Kirche ersetzt.
St. Bartholomäus Schwegenheim
Adresse
Rottstraße
67365 Schwegenheim
kein barrierefreier Zugang | |
Parkmöglichkeit in der Rottstraße |
Chronik der Kirchenstiftung Sankt Bartholomäus
Aus den Unterlagen des Bistums Speyer ist ersichtlich, dass die Pfarrei Lingenfeld bereits erstmalig im Jahre 1734 urkundlich als selbstständige Pfarrei erwähnt wurde und ab 1822 zusätzlich die beiden Nachbarorte Schwegenheim und Westheim seelsorgerisch mitbetreut hat. Obwohl mit der Betreuung durch die Mutterpfarrei zufrieden, keimte aber in Schwegenheim wegen der räumlichen Entfernung zu Lingenfeld und der dadurch gelegentlich zu ertragenden Unbilden der Witterung schon vor vielen Jahren der Gedanke an ein eigenes Gotteshaus.
Bereits 1825 wurde gegenüber dem protestantischen Pfarrhaus ein Bauplatz für eine kleine katholische Kirche erworben. Ein Kirchenneubau kam jedoch nicht zustande.
Mehr als 100 Jahre später, nämlich am 4. April 1930, wurde man wieder aktiv und hat in der Schwegenheimer Turnhalle den Kirchenbauverein „Sankt Bartholomäus“, dessen Name unsere Kirche trägt, mit dem Ziel gegründet, in Schwegenheim eine katholische Kirche zu bauen. Wiederum wurde ein Bauplatz, diesmal in der Rappengasse, gekauft, aber dann im Jahr 1933 in der Hauptstraße doch nur eine Notkirche eingerichtet. Damaliger Seelsorger war Herr Pfarrer Staab. Bereits im Jahr 1936 musste unter dem Druck der Machthaber des Dritten Reiches der Gottesdienst aber wieder eingestellt und die Notkirche geschlossen werden. Durch den unheilvollen zweiten Weltkrieg von 1939 bis 1945 wurden die Baupläne in Schwegenheim zwar für längere Zeit verschoben, aber nicht nochmals zunichte gemacht.
Bereits Anfang der 50er Jahre wurde man wieder sehr aktiv. Der Kirchenbauverein hatte in einem damals neu erschlossenen Neubaugebiet zum Bau einer Kirche insgesamt sechs Bauplätze erworben. Im Grundbuch ist im Jahr 1954 der Name des Grundstückseigentümers wie folgt eingetragen worden: Katholische Kirchenstiftung Lingenfeld – Katholische Tochterkirchenstiftung “Sankt Bartholomäus“ Schwegenheim. Am 2. Mai 1955 wurde derName einem Antrag entsprechend in “Katholische Kirchenstiftung in Schwegenheim“ geändert.
Die Grundstücksfläche beträgt heute 3.256 m². Hiervon wurden die 3.211 m² im Jahr 1955 zu einem Quadratmeterpreis von 1,68 DM inkl. Nebenkosten erworben. Die Kirche mit ihren gepflegten Außenanlagen umfasst 1.260 m² und die Kleingärten 1.996 m². Interessant ist der ehemalige Gemarkungsname einiger 1955 gekaufter Flurstücke, denn es stammen nur 1.171 m² aus der Rottstraße, dagegen 2.039 m² aus der Gemarkung “Im Himmelreich“. Es gibt keinen schöneren Namen für den Grund und Boden einer Kirche. Ganz in der Nähe liegt übrigens auch die Schwegenheimer Höllengasse.
Herr Pfarrer Franz Simonis, der die Pfarrei am 1. Juni 1955 übernahm und bis 1968 leitete, hat dann zusammen mit dem Leiter des Kirchenbauvereins Herrn Karl Strantz und mit Unterstützung von Herrn Domdekan Bruno Thiebes dafür gesorgt, dass mit dem Kirchenneubau bald begonnen werden konnte.
Der Kirchenneubau
Am 22. April 1956 wurde der erste Spatenstich vollzogen. Die Rohbauarbeiten begannen im Mai 1956 und am 17. Juni 1956 wurde unter großer Beteiligung der Schwegenheimer Bevölkerung die Grundsteinlegung gefeiert. Der Grundstein stammte von der Firma Müller aus Speyer und kostete 300.- DM. Das Richtfest wurde am 24. September 1956 gefeiert. Bedingt durch den sehr kalten Winter 1956/57 mussten die Bauarbeiten jedoch vorübergehend eingestellt werden, so dass die ursprünglich für Weihnachten 1956 vorgesehene Einweihung erst am 26. Mai 1957 durch seine Exzellenz Bischof Isidor Markus Emanuel vorgenommen werden konnte.
Bischöflicher Baumeister bzw. Bauleiter unserer Kirche war Herr Beuerlein, der nach den vorliegenden Unterlagen und bei einem Stundenlohn von 3,00 DM in 50 Nachtstunden die Baupläne erstellt hat. Herr Beuerlein hat auch einen Erläuterungsbericht zum Kircheneubau erstellt. Hierin wird erwähnt, dass die Kirche mit
Unterstützung der Amerikaner inmitten einer neuen Siedlung am Nord-Ostrand des Dorfes gebaut werden sollte. Neben der Kirche war ein Dorfplatz geplant und in nächster Nähe zur Kirche sollte eine Schule errichtet werden.
Auf Grund der günstigen Lage in einer Neubausiedlung konnte beim Kircheneubau eine moderne Form gewählt werden. Kirche und Turm erhielten deshalb ein Flachdach. Die Eindeckung mit Eternitplatten erwies sich aber im Nachhinein als nicht zweckmäßig, weshalb unsere Kirche nach mehreren Dachreparaturen im Jahr 1989 ein vollständig neues Dach aus Kupferplatten erhielt.
Aus städtebaulichen Gründen wurde der ca. 20 Meter hohe Turm an die Straßenkreuzung gerückt. Dort steht er nun im Schnittpunkt aller vier Straßenzüge. Interessant ist noch, dass der Turm ursprünglich durch einen überdachten Wandelgang und eine Mauer mit der Kirche verbunden werden sollte.
Die wertvollen Glasarbeiten in der Kirche stammen von dem Künstler Emil Wachter, dessen Werke überwiegend in Kirchen, Museen oder sonstigen öffentlichen Räumen zu finden sind.
Die Baukosten
Die Gesamtbaukosten des Kirchenneubaues, ohne Bauplatzkosten, beliefen sich ausweislich der Eintragungen in den Kirchenrechnungen der Jahre 1956 bis 1960 auf 206.637,62 DM, die durch das Bischöfliche Bauamt in Speyer und eine großzügige Spende der Amerikaner finanziert wurden. Eine Gedenktafel, die links neben dem Eingang zur Sakristei angebracht ist, erinnert auch heute noch an die amerikanische Hilfe, die ca. 80.000.- DM betrug.
Die Einrichtung
Der Gottesdienst in der ca. 200 Sitzplätze umfassenden Kirche wurde zunächst durch ein gebrauchtes Harmonium musikalisch umrahmt. Im Jahr 1961 konnte für 5.557,00 DM eine gebrauchte Orgel erworben werden.
Im Jahre 1959 wurden mit Hilfe der in Schwegenheim durchgeführten Glockensammlung und mittels eines Zuschusses der Ortsgemeinde in Höhe von 1.500.- DM für den Gesamtbetrag von 12.928,53 DM eine Läutmaschine und 3 Glocken gekauft. Diese tragen die Namen „Christus rex“, (Christus der König), „Regina Pacis“ (Königin des Friedens) und „Apostel“, zur Erinnerung an die Jünger Jesu. Die drei Glocken wiegen 468 kg, 325 kg und 263 kg. Das Glockenläuten erfolgt im Zusammenwirken einer Funkhauptuhr und einer Turmuhr, die beides ein Eigentum der Ortsgemeinde sind. Die Turmuhr wurde in Speyer durch die Firma Porth hergestellt.
Neben den bereits erwähnten Baukosten und den Anschaffungen für das kirchliche Inventar in Höhe von 110.435,90.- DM waren aber noch bedeutend höhere Geldmittel von 1.038.295,74 DM für den Substanzerhalt der Kirche aufzubringen. So kosteten beispielsweise die Betonsanierung am Kirchturm und die Maler-arbeiten am Kirchengebäude in den Jahren 1977/78 insgesamt 49.544,99 DM, die Erneuerung des Kirchendaches im Jahr 1989 156.337,33.- DM, der Umbau der Unterkirche in einen Pfarrsaal mit Küche nebst Einrichtung sowie die Erneuerung der Heizung und der Außenanlagen in den Jahren 1995/96 insgesamt 410.355,00 DM.
Die letzten Unterhaltungsarbeiten umfassten im Jahr 2001 die Sanierung des Kirchturms, weil in einem erheblichen Maße die Armierungseisen frei lagen und die Statik für diesen Bereich gefährdet war. Im Frühjahr 2002 wurde der Vorplatz und der Eingangsbereich zur Kirche und der Sakristei erneuert. Insgesamt kosteten alle diese Maßnahmen 153.047,84.- DM.
Die finanziellen Leistungen und Aufwendungen für die Unterhaltung und die Fortführung der kirchlichen Arbeit in Schwegenheim war aber nur möglich durch eine stets sehr sparsame Wirtschaftsweise aller bisherigen Kirchenrechner (Ernst Ulses 1959-1963 , Karl Strantz 1963 und Hans Kerth 1963-2006) und den umfangreichen ehrenamtlichen und meistens auch unentgeltlichen Arbeitseinsätzen der Schwegenheimer Katholiken, auf die sich unsere Seelsorger Pfarrer Franz Simonis (1955 bis 1968), Pfarrer Werner Oestreicher (1968 bis 1987) und Pfarrer DDr. Henry Patrao (1987 bis 2011) immer wieder verlassen konnten.
Klaus Hochscheid
(nach einer Textvorlage von Hans Kerth)
St. Johannes der Täufer Sondernheim
Adresse
Kirchstraße 40
76726 Germersheim-Sondernheim
barrierefreier Zugang | |
eingeschränkte Parkmöglichkeit in den umliegenden Straßen; an der Schule / am Bahnhof (ca. 5 Minuten Fußweg) |
Von der Kapelle zur Kirche
Im Jahr 1426 wurde durch den Prior des Servitenklosters zu Gemersheim die Erlaubnis zum Bau einer eigenen Kapelle zu Ehren des Hl. Johannes Baptista erteilt. Bis dahin mussten die Sondernheimer immer zur Ausübung ihrer christlichen Pflichten und zum Besuch des Gottesdienstes nach Germersheim „pilgern“. Diese Kapelle wurde aber zu Beginn des 30-jährigen Krieges (1618-1648) beschädigt und war - aufgrund des schlechten Zustandes - nicht mehr nutzbar. Die Sondernheimer mussten deshalb erneut in Germersheim zur Kirche gehen. Im Jahre 1727 wurde dem Drängen des damaligen Schultheiß (Bürgermeister) nachgegeben und eine Kirche gebaut, die seelsorgerisch von den Franziskanern in Germersheim betreut wurde. Doch durch das rasche Wachsen der Bevölkerung wurde die Kirche bald zu klein. 1781 wurde sie wesentlich erweitert, wobei der zu diesem Zeitpunkt nicht mehr benutzte Kirchhof (Friedhof) der Erweiterung zum Opfer fiel. Ein weiterer Teil dieses alten Friedhofes wurde bereits im Jahre 1837 für den Bau des Katholischen Schulhauses an der Kirchstraße benötigt. Mitte des 19. Jahrhunderts wohnten in Sondernheim bereits 700 Katholiken.
Die Bestrebungen, eine eigene Pfarrei zu sein und eine größere Kirche zu erhalten wurden immer drängender und zielstrebiger und begannen bereits im Jahre 1819. Doch durch die hohen Kosten wurde erst am 11. Sept. 1847 ein Kostenvoranschlag über den Neubau einer katholischen Kirche vorgelegt. Der königliche Kreisbaumeister Taner wurde beauftragt, den Zustand der Kirche aus dem Jahr 1727 zu untersuchen. In seinem Gutachten vom 04. März 1863 stellte er fest, dass Chor und Sakristei, außen mit Strebepfeilern und innen mit schönen Kreuzgewölben versehen, aus dem späten Mittelalter stammten und noch gut erhalten sind. Der achteckige Turm jedoch bestand aus Holz und das Dach war aufgrund von Witterungseinflüssen sehr angegriffen. Aufgrund des genannten Gutachtens, empfahl der damalige Kirchenvorsteher an Stelle einer kostspieligen Reparatur der viel zu kleinen Kirche eine neue größere Kirche zu bauen. Die politische Gemeinde schloss sich den Empfehlungen an und übernahm die Baulast zur Errichtung einer neuen katholischen Kirche.
Die Grundsteinlegung erfolgte am 22. Juli 1867 und im Oktober 1868 fand der erste Gottesdienst statt. Die Kirche wurde nach den Plänen des Bauassistenten Ott und des Ingenieurs Feil aus Germersheim, unter Leitung des Distriktbauschaffners Knorr vom Bischöflichen Bauamt in Speyer, errichtet.
Die Kirche ist ein neugotischer Bau mit Frontturm. Der Chor hat ein Kreuzgewölbe. Der Kreuzweg wurde erst in der Amtszeit des Pfarrers Michael Bamberger, die von 1874 – 1903 andauerte, angeschafft.
Renovierung 2006
Die letzte große Renovierung wurde 2006 abgeschlossen. Dabei wurde, neben anderen Maßnahmen, ein weiterer Vorraum nach dem Portal eingebaut. Als Mittelpunkt hat die Kirche einen neuen Altar erhalten von dem aus die Messe zelebriert wird. Er wurde in Richtung Kirchenschiff gerückt, um inmitten der Gemeinde zu sein und sich auch vom Hochaltar abzuheben. Er ist bewusst klein gehalten und aus italienischem Marmor gefertigt. Der Altar zeigt in der Vorderansicht ein Lamm, das „Lamm Gottes“, und auf der dem Chor zugewandten Seite Weintrauben und Ähren als Verbindungssymbol zur Eucharistiefeier.
Der Ambo (Lesepult im Altarraum) ist aus dem gleichen Material hergestellt und wurde nun an die Linie, auf der sich das Schiff und Chor verbindet, herangerückt. Er trennt nun nicht mehr sondern verbindet. Die Wand hinter bzw. über dem Hochaltar erhielt eine moderne maltechnische Aufwertung, um die zu geringe Höhe des Hochaltars optisch auszugleichen.
In der gesamten Kirche wurde ein neuer Fußboden aus Sandsteinplatten in Trockenbauweise verlegt. Während die Außentür unter dem Tympanon (Rundbogen über der Eingangstür) bleibt, wurden die Türen zwischen Portal und neuem Vorraum und diese vom Seiteneingang erneuert. Im Tympanon wurde das vorhandene Bild des Kirchenpatrons „St. Johannes der Täufer“ erneuert.
Hochaltar
Der von Ferdinand Hachenberg aus Mülheim/Ruhr geschnitzte Altar ist ein Meisterwerk.
Er musste jedoch, weil er lange in einem Schuppen gelagert war, vom Kirchenmaler Xaver Strasser aus Schweighofen in mühevoller Kleinarbeit restauriert und in seiner originalen Gestalt wieder hergestellt werden, was dem Künstler auch hervorragend gelang. Die Kirche hat nun wieder viele Ornamente, Blumen und Türmchen.
Reliquien
Bei der Altarweihe am 12. November 2006 wurde zusätzlich zu den bereits vorhandenen Reliquien noch eine Reliquie des Seligen Paul Josef Nardini eingelassen. Der in Germersheim am 21. Juli 1821 geborene Paul Josef Nardini war Priester und Ordensgründer, setzte sich für die Armen und Unterdrückten ein und gründete in Pirmasens die Schwesterngemeinschaft der Armen Franziskanerinnen von der Heiligen Familie (Mallersdorfer Schwestern). Er verstarb viel zu früh im Alter von 41 Jahren am 27. Januar 1862 in Pirmasens. Beim festlichen Pontifikalamt am 22. Oktober 2006 wurde er im Dom zu Speyer selig gesprochen.
Über die bisher im Altar eingemauerten Reliquien der Hl. Jucunda und des Hl. Jucundus weiß man relativ wenig. Das Heiligenlexikon aus dem Jahre 1975 nennt drei Frauen namens Jucunda (die Glückliche) als Märtyrerinnen und neun Männer mit dem Namen Jucundus (der Glückliche) als Märtyrer. Es ist nicht bekundet von welcher Heiligen bzw. von welchem Heiligen die Reliquien stammen.
Die Glocken der Pfarrkirche
Im Juni 1868 wurden zwei Glocken von der Fa. Hamm aus Frankenthal und eine Glocke von der Fa. Schuler aus Zweibrücken geliefert. Es waren die „St. Johann Baptist“ sowie vermutlich die „Marienglocke“ und die „Josefsglocke“. Die beiden letztgenannten Glocken wurden im Jahre 1917 für Kriegszwecke beschlagnahmt und eingeschmolzen. Die große Glocke „St. Johann Baptist“ wurde schon 1917 wegen ihrer Klangschönheit als hochwertig eingestuft und durfte auf dem Turm bleiben. Im November 1922 erhielt die Pfarrkirche zwei neue Glocken der Tonstufen a´ und c´ (Gewicht 410 und 240 kg) von der Fa. Gebrüder Bachert aus Karlsruhe. Diese erhielten die Namen „St. Maria“ und „St. Josef“ und wurden am 19. Nov. 1922 geweiht.
Die Glocke „St. Maria“ fiel dem 2. Weltkrieg zum Opfer. Die Glocke „St. Johann Baptist“ wurde ebenfalls vom Turm geholt und nach Hamburg geliefert. Dort überlebte sie den Krieg, wurde 1948 wieder zurückgeholt und auf den Turm gebracht.
Im Jahr 1948 war es ein Herzensanliegen des damaligen Pfarrer Gröschel, das Geläute zu ergänzen. Am Samstag, den 2. Dezember 1950 war es dann soweit. Die neue Glocke mit dem Namen „Ave Maria“ wurde unter dem Jubel der Bevölkerung aufgehängt und geweiht.
Die vorhandenen drei Glocken sind noch im Original erhalten und wurden niemals nachgebessert. Sie haben deshalb einen sehr hohen Denkmalwert. Die Glockenstube dürfte genügend Platz für eine vierte Glocke bieten.
Die Glocken wurden am 14. Sept. 1989 von einem Glockensachverständigen untersucht und geprüft. „Ein historisch äußerst wertvolles Geläute, musikalisch ordentlich, aber läutetechnisch verbesserungswürdig, auch bezüglich der Glockenakustik“ lautete sein Bericht.
Bis zum Einbau eines elektrischen Läutewerkes im Jahr 1925, das 1958 durch eine moderne Läutewerkautomatik einer Herforder Elektrofirma ersetzt wurde, erklangen die Glocken durch handbetriebenen Seilzug.
Die Läuteanlage für die Glocken wurde 2006 im Rahmen der großen Renovierung erneuert.
Die Orgel
Der Speyerer Orgelbauer Gustav Schlimbach baute im Jahr 1868 in die fertiggestellte Kirche eine Orgel mit zwölf klingenden Register auf einem Manual und Pedal ein. Im Laufe der Zeit wurden einige Veränderungen vorgenommen und im Jahre 1923 generalüberholt.
Im Zuge der ersten Kirchenrenovierung 1962 - 1964 wurde die Orgel abgebaut und gelagert. Beim Wiederaufbau wurde das alte Gehäuse durch ein neues ersetzt. Spieltechnisch war die alte Orgel überholt, sie besaß sieben Register zu wenig und war, gemessen an der Größe der Kirche, zu klein.
Im Jahre 1980 wurde die Orgel erneut ausgebaut und durch den Orgelbaumeister Gerhard Kuhn aus Esthal eine neue, zweimanualige Schleifladenorgel - nach einer Disposition von Domorganist Leo Krämer - eingebaut. Die Orgel ist nach dem klassischen Schema Hauptwerk, Rückpositiv und Pedal aufgebaut.
Bei der Einweihung der Orgel, am Vorabend der Patronatsfeier, am 23. Juni 1980 erteilte Domkapitular Johannes M. Dörr der Orgel die kirchliche Weihe.
Im Zuge der Renovierung 2006 wurde die Orgel von der Fa. Kuhn generalüberholt.
Kirchenführungen
„Kirchenräume lebendig machen“ - unter diesem Motto hat Rüdiger Ehrsam an der kirchen-pädagogischen Ausbildung mit Erfolg teilgenommen. Themen und Schwerpunkte der Ausbildung waren Glaube, Theologie und Spiritualität, Kunstgeschichte und Architektur sowie Kirchenpädagogik in Theorie und Praxis.Die Ausbildung ist vom Bundesverband Kirchenpädagogik e. V. anerkannt und wurde von den beiden großen christlichen Kirchen geleitet.
Eine Kirchenführung durch Herrn Ehrsam kann über die Stadt Germersheim oder das Pfarramt zu individuell abgesprochenen Terminen gebucht werden. Es finden keine feste, öffentliche Führungen statt. Kosten auf Anfrage.



























