Dienstag, 25. November 2014
"Arbeitskreis Trauerbesuche" wird mit Nardinipreis 2014 ausgezeichnet
Im Rahmen des diözesanen Caritas-Tages 2014 in Speyer ehrten Bischof Dr. Wiesemann und Domkapitular Hundemer die Mitarbeiterinnen unserer Arbeitskreise Trauerbesuche
600 Ehrenamtliche aus der Pfalz und dem Saarland, die sich in verschiedensten Feldern in ihren Pfarreien und Gemeinden engagieren, nahmen am 21. Caritas-Tag des Ehrenamtes am Samstag, 22. November teil, der in diesem Jahr in Speyer stattfand. Der Tag, der vom Caritas-Zentrum Speyer ausgerichtet wurde, ist ein Dankeschön an die Ehrenamtlichen für ihr vielfältiges Engagement. Er stand unter dem Motto der Caritas-Jahreskampagne „Weit weg ist näher, als du denkst“, die an globale Solidarität appeliert.
Nardini-Preis 2014 für zwei ehrenamtlich tätige Gruppen
„Mit dem Nardini-Preis zeichnet der Caritasverband ehrenamtliche Gruppen aus, die neue Wege gehen, um Menschen in Not zu helfen“, betonte der Caritas-Vorsitzende Karl-Ludwig Hundemer in der Laudatio für die Nardini-Preisträger 2014 – den Arbeitskreis Trauerbesuche der Projektpfarrei Germersheim und die Kolpingsfamilie Dahn. Erstmals habe die Jury entschieden, den Preis zu teilen, da die beiden Ehrenamtsprojekte „zu gleichen Teilen – mit je einem anderen Fokus – genau die Kriterien erfüllen“. Der Pirmasenser Pfarrer Paul Josef Nardini, dem der seit vier Jahren durch den Caritasverband der Diözese Speyer verliehene Preis gewidmet ist, galt schon in seinen Lebzeiten als unerschütterlicher und engagierter Kämpfer gegen soziale Missstände, gegen Hunger und materielle und seelische Not.
Die 17 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer des Arbeitskreises Trauerbesuche der Projektpfarrei Germersheim kümmern sich in ihren Gemeinden in Germersheim, Sondernheim, Lingenfeld, Schwegenheim und Westheim um trauernde Menschen. Dies umfasst nicht nur die aktiven Mitglieder der Gemeinde, sondern alle Trauernden. In den Kirchen der Projektpfarrei ist es seit einigen Jahren Brauch, für verstorbene Gemeindemitglieder kleine Gedenkkreuze aufzuhängen. Jährt sich der Todestag zum ersten Mal, vereinbart ein Mitglied des Arbeitskreises einen Besuchstermin bei den Angehörigen. Dann wird das Kreuz aus der Kirche geholt. Neben dem Kreuz und einer Gedenkkarte, bringen die Besucher des Arbeitskreises vor allem Zeit und ein offenes Ohr mit. Meist freuen sich die Angehörigen, aber oft bricht auch die Trauer heraus, dieser wird Raum gegeben und intensive Gespräche folgen. Etwa 110 solcher Trauerbesuche finden jedes Jahr statt.
Die Kolpingsfamilie Dahn leistet dagegen ein vielfältiges ehrenamtliches Angebot für die Region Südwestpfalz. Zum 80-jährigen Bestehen vor vier Jahren hoben sie ihr soziales Projekt aus der Taufe, in dem heute rund 15 Mitglieder aktiv sind. Entstanden ist ein Angebot, von dem die gesamte Region profitiert. Feste feiern mit Bewohnern einer Behinderteneinrichtung, Kaffeetafel im Seniorenheim oder sammeln von Sachspenden für Bedürftige, sind nur einige Aktionen. Darüber hinaus umfasst die praktische, unbürokratische Hilfe der Ehrenamtlichen einen Einkaufsdienst für ältere und nicht mehr mobile Mitbürger, die Begleitung bei schwierigen Behördengängen oder einen Fahrdienst, wenn im ländlichen Raum der Südwestpfalz die Strecken mit dem Linienbus nicht zumutbar sind.
„Der Arbeitskreis Trauerbesuche der Projektpfarrei verknüpft die Liturgie der Gemeinde konkret mit dem Anspruch der Gemeindecaritas. Sie trauen sich bewusst Not, Trauer und Traurigkeit mit ihren Nächsten auszuhalten. Die Kolpingsfamilie Dahn befindet sich schon mitten in dem, was das Konzept Gemeindepastoral 2015 will: nämlich die Präsenz dort, wo Menschen in Not sind“, würdigte Hundemer im Rahmen der Laudatio das Engagement der beiden Nardini-Preisträger 2014. Bischof Karl-Heinz Wiesemann überreichte im Beisein der Jury den anwesenden Aktiven die Urkunden und das Preisgeld von jeweils 500 Euro.